Was wir wollen

Respekt, gleiche Rechte, Sichtbarkeit!

Der gemeinnützige Verein LesMamas e. V. setzt sich nicht nur für die Unterstützung und Information lesbischer Frauen mit Kindern oder Kinderwunsch untereinander ein, sondern er möchte sich auch für die gesellschaftliche Akzeptanz und Sichtbarkeit von Regenbogenfamilien stark machen. Dabei sieht sich LesMamas e. V. als aktives Mitglied der LGBTI-Gemeinschaft in Deutschland.

Unsere Familien haben noch nicht die gleichen Rechte wie andere Familien, wobei unserer Erfahrung nach die Gesellschaft schon weiter ist als es die Gesetzgeber sind. Im direkten Kontakt machen wir fast nur positive Erfahrungen, trotzdem macht sich die strukturelle Schlechterstellung gleichgeschlechtlicher Familien deutlich bemerkbar. 

Wird ein Kind in eine Lebenspartnerschaft bzw. in eine gleichgeschlechtliche Ehe hineingeboren, so ist es nicht automatisch das Kind der beiden Partnerinnen, sondern die nicht-leibliche Mutter muss das Kind erst stiefkindadoptieren. So löblich es ist, dass so 2005 die Möglichkeit geschaffen wurde, dass ein Kind rechtlich zwei Mütter bzw. zwei Väter haben kann, so unpassend ist dieses Verfahren bei einem von Anfang an gemeinsam geplanten und umsorgten Kind. Wir fordern, das Abstammungsrecht entsprechend anzupassen: Es sollte heißen „Zweiter Elternteil eines Kindes ist die mit der Mutter verheiratete Person oder wer die Elternschaft anerkannt hat.“

Dies bedeutet, dass es, analog zur Vaterschafts-anerkennung, eine Mutterschaftsanerkennung geben sollte, damit die Übernahme von Verantwortung nicht nur an die Ehe gebunden ist.

Kinderwunsch und gute Elternschaft sind unabhängig von der Lebensform und vom Geschlecht der Eltern. Was uns von heterosexuellen Menschen in Bezug auf Familiengründung unterscheidet, ist lediglich, dass sich eine Schwangerschaft nicht so einfach einstellt. Wir müssen etwas mehr dafür tun, um mit Kindern leben zu können. Einer unserer möglichen Wege zum Kind führt über eine Kinderwunschbehandlung – wie bei den gar nicht so wenigen Heterosexuellen, bei denen es nicht auf Anhieb klappt. Aber wir sollen das irgendwie nicht so richtig dürfen und deswegen lassen sich viele Ärztinnen und Ärzte nicht offen darauf ein, uns zu behandeln. Dies bedeutet, dass wir immer noch in manchen Praxen ein entwürdigendes Versteckspiel spielen müssen (z.B. den mitgebrachten Spender als Freund oder Mann ausgeben) oder ins Ausland fahren und tief in die Tasche greifen müssen. Hier sollte Rechtssicherheit für alle Seiten geschaffen und der Zugang zur Reproduktionsmedizin unabhängig von Lebensform und Familienstand gewährleistet werden.

Wir meinen, dem Kindeswohl ist am besten gedient durch eine komplette Gleichstellung. Wir und unsere Kinder leisten einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Mteinander und wir verdienen Respekt. Wie alle anderen auch. 

Zu den obigen Forderungen haben wir eine Kampagne entwickelt, die gern geteilt werden darf.